Nach dem 1:1(1:1) im Nachholspiel beim Tabellen-Vierten Fortuna Köln kann sich Rot Weiss Ahlens Bilanz gegen die “Big Four” der Regionalliga West in den vergangenen Wochen mehr als sehen lassen: 1:1 gegen Ligaprimus Borussia Dortmund II, Sieg gegen den Vize Rot-Weiss Essen, knappe 2:3-Niederlage gegen Preußen Münster und nun also ein Punktgewinn gegen den Vierten Köln. Fünf Punkte aus diesen vier Hammer-Spielen – wer hätte das vor einigen Wochen gedacht? Dennoch war Ahlens Trainer Andreas Zimmermann nach dem Schlusspfiff im Kölner Südstadion etwas enttäuscht.
Vor der Partie hatte Zimmermann angekündigt: “Wir fahren nach Köln, um einen Dreier zu holen.” Und am Mittwochabend hatte nicht viel gefehlt und es wären statt einem Punkt drei Punkte für die Wersekicker geworden – den Sieg hatte sich Ahlen in der Abendschicht auf jeden Fall verdient, wurde aber am Ende für die mangelnde Chancenauswertung in der Schlussphase – ab der 69. Minute sogar in Überzahl – bestraft. Mann des Spiels war Spiels war Jan Holldack, der zum einen in der 18. Minute für den 1:1-Ausgleich sorgte und zum anderen in der Schlussphase nicht nur einmal den Siegtreffer auf dem Fuß hatte, aber in Fortunas Keeper Kevin Rauhut seinen Meister – zumindest in der zweiten Halbzeit – fand. Auch Holldacks Elfer in der 84. Minute konnte Rauhut parieren und sicherte der Fortuna damit am Ende einen Punkt.
Zu Beginn der Partie hatte es noch ganz anders ausgesehen: Roman Prokoph hatte die Kölner wie schon im Hinspiel in Ahlen (0:3) in Minute sieben mit 1:0 in Führung gebracht, aber diesmal kamen die Wersekicker zurück – dank einer besonderen Mischung aus Kampfgeist, Intensität, Offensive und Aggressivität. Daher war Andreas Zimmermann nach dem Unentschieden zwar enttäuscht – aber nur vom Ergebnis und nicht von der Leistung seiner Mannschaft: “Es war so geil, euch spielen zu sehen. Über 90 Minuten haben wir alles rausgehauen. Das nächste Mal holen wir uns noch den Dreier”, so “Zimbo” nach der Partie zu seinen Jungs. Ahlens Stürmer Gianluca Marzullo hob im Nachgang ebenfalls die geschlossene Mannschaftsleistung hervor: “Wir haben alle 110 Prozent gegeben und das ist das, was wir da unten brauchen.” Das schönste Lob kam aber von Seiten der Kölner: “Ahlen spielt einen Fußball mit Herz, mit dem sich viele identifizieren können”, erklärte Fortuna Kölns Trainer Alexander Ende nach der Partie. “Das wird am Ende dann auch hoffentlich reichen, um die Liga zu halten. Die Daumen sind gedrückt”, so Ende weiter.
Mit dem Punktgewinn in Köln hat Ahlen einen Platz in der Tabelle gutgemacht. “Wieder einen Punkt gesammelt – wie ein Eichhörnchen und am Samstag in Gladbach geht es weiter”, bringt es Gianluca Marzullo auf den Punkt.