Mit einem dicken Kopfverband verließen Jan Holldack und Koray Kacinoglu am Samstagnachmittag den Platz und erinnerten dabei ein wenig an Samuraikämpfer. “Kämpfen bis zum Umfallen” war sinnbildlich das Motto der Wersekicker am 39. Spieltag in der Regionalliga West beim Heimspiel gegen SV Rödinghausen gewesen und das machte sich am Ende bezahlt. 2:1(1:0) hieß es nach 90 Minuten. Der fünfte Saisonsieg für die Ahlener und damit drei so wichtige Punkte auf dem Konto.
Mit dem Sieg gegen den Tabellensiebten haben die Wersekicker die richtige Antwort auf die Performance in der vergangenen Woche beim Auswärtsspiel gegen Schalke II gegeben. “Ich glaube, es war wichtig nach letzter Woche, diese Reaktion zu zeigen. Die Punkte von heute sind natürlich umso wichtiger, wenn man die anderen Ergebnisse sieht. Aber ich glaube, wenn wir die nächsten Wochen so weitermachen, sieht es ganz gut aus”, erklärte Sebastian Mai, der sein siebtes Saisontor nach einer Vorlage von Koray Kacinoglu erzielte – und das bereits in der dritten Spielminute. Ahlen also gleich zu Beginn mit einer ganz anderen Einstellung als in der Partie gegen Schalke 04 II und setzt Rödinghausen damit früh unter Druck. Ahlens neue Nummer eins im Tor, Rafa Hester, macht seine Sache sehr gut, wird in der 28. Minute das erste Mal richtig gefordert und reagiert direkt mit einer Parade. In der 31. Minute versucht es Jan Holldack aus 30 Metern Entfernung, trifft aber in die Arme von Rödinghausens Keeper Alexander Sebald. In der 32. Minute hat Sebastian Mai die Chance, auf 2:0 zu erhöhen, scheitert aber ebenso wie Sekunden später Gianluca Marzullo. In der 44. Minute ist es erneut Marzullo, der freistehend das 2:0 auf dem Fuß hat. Wenige Minuten später hat Rödinghausens Ba-Muaka Simakala eine gute Chance auf den Ausgleich. Auch Ahlens Timon Schmitz hat noch mal eine gute Möglichkeit. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit häufen sich die Großchancen auf beiden Seiten, doch Ahlen rettet die 1:0-Führung in die Pause. “In der ersten Halbzeit hatten wir heute genug Chancen zum 2:0 oder sogar zum 3:0. Aber heute haben wir das 2:1 dann mal bis zum Schluss gehalten”, war Ahlens Trainer Andreas Zimmermann nach der Partie froh, dass sich die mangelnde Chancenverwertung diesmal nicht gerächt hat.
Für Koray Kacinoglu geht es in der Halbzeitpause ins Krankenhaus – er hat eine Platzwunde, die genäht werden muss, für den Innenverteidiger kommt Daniel Francis. Kacinoglu fehlt also und bei seinen Teamkollegen ist zu Beginn der zweiten Halbzeit ein wenig die Luft raus. Das weiß Rödinghausen für sich zu nutzen und erzielt in der 57. Minute den verdienten Ausgleich durch Angelo Langer. Nur zehn Minuten später bringt der Tabellensiebte Rödinghausen die Wersekicker aber wieder ins Spiel – durch ein Eigentor von Jonathan Riemer. 2:1 für Ahlen. “Beißen Rot, Beißen”, fordert Ahlens Trainer Andreas Zimmermann an der Linie. Und das tun sie, die Wersekicker, und diesmal gelingt es ihnen, den Vorsprung über die Nachspielzeit – lange drei Minuten – bis zum Abpfiff zu halten. Danach ist der Jubel groß im Wersestadion. In einem äußerst körperbetonten Spiel haben die Wersekicker gekämpft bis zum Umfallen. Wie Samuraikämpfer eben. “Schade ist, dass Bonn und Lippstadt auch gewonnen haben. Das wäre noch das i-Tüpfelchen gewesen, aber umso wichtiger war der Sieg heute. Jetzt kommen noch drei Spiele und auch da gilt wieder die Devise: Alles raushauen!”, erklärte Andreas Zimmermann nach der Partie. Weiter geht für die Wersekicker es am kommenden Samstag, 22. Mai, 14 Uhr, mit der Auswärtspartie in Bergisch Gladbach.