Rund 50 Personen versammelten sich am Donnerstagabend bei der diesjährigen Mitgliederversammlung von Rot Weiss Ahlen. Bei der rund 90-minütigen Versammlung, in der es einen regen Austausch zwischen Mitgliedern und Vereinsführung gab, ging es vor allem um zwei gewichtige Themen: Die finanzielle Situation und die dringende Suche nach Unterstützern und Helfern. „Der Motor stottert noch“, war einer der ersten Sätze bei der Eröffnung durch unseren Vorsitzenden Dirk Neuhaus. Damit war aber nicht die finanzielle Situation des Vereins gemeint. RWA hat einen nahezu ausgeglichenen Haushalt, wie im Finanzbericht deutlich wurde. Die finanziellen Möglichkeiten, die unser Verein seit Ende der Insolvenz besitzt, seien, auch dank deutlich gestiegener Sponsoring-Einnahmen, inzwischen sehr solide, jedoch nach wie vor nicht komfortabel. Um langfristige Ziele zu erreichen, ist man weiterhin auf die Unterstützung neuer Sponsoren angewiesen. Dabei soll nicht nur die erste Mannschaft, bei der der Blick in der neuen Saison wieder nach oben gerichtet werden soll, den Sponsoren als Anreiz dienen, sich am Wersestadion zu engagieren, wie unser Aufsichtsratsvorsitzender Heinz-Jürgen Gosda erklärte: „Wenn man hier auf die Anlage kommt und die zahlreichen Kinder und Jugendlichen sieht, die mit so viel Freude und Herzblut Fußball spielen. Alleine dafür lohnt es sich schon, hier mit anzupacken.“
Menschen, die Lust haben mit anzupacken: Die größte Baustelle in unserem Klub, wie auf der Versammlung immer wieder deutlich wurde. Ehrenamtliche Helfer sind dringend gesucht und das in sämtlichen Bereichen: Für die tägliche Arbeit und Verwaltung auf der Geschäftsstelle, für Aufgaben an den Heimspieltagen, für die Seniorenmannschaften oder als Helfer bei den zahlreichen Nachwuchsmannschaften. Auch engagierte Schiedsrichter, die im Namen von Rot Weiss Ahlen Lust haben, Spiele zu leiten und eine Laufbahn als Referee zu starten, werden dringend benötigt und können sich jederzeit beim Verein melden. „Jeder, der jemanden kennt, der eventuell eine dieser Aufgaben übernehmen kann und Lust hat, einen Teil seiner Freizeit zu opfern um hier zu helfen, wird mit offenen Armen empfangen“, so Neuhaus. Und so stottert er in diesem Bereich erheblich, der Motor bei RWA, denn die Menschen, die bisher so großartig mit anpacken und helfen, sind schon seit langer Zeit komplett überlastet. „Ein Fußballabteilungsleiter wäre auch wünschenswert, ebenso wie jemand, der sich um die Belange in der Jugend kümmert“, so Neuhaus. Immer wieder laufen hierzu viele Gespräche im Hintergrund, um neue Kräfte für den Verein zu gewinnen, doch die Situation sei heutzutage viel schwieriger geworden.
„Früher standen ehrenamtliche Helfer hier Schlange. Das ist heute nicht mehr der Fall“, so Gosda. Neuhaus: „Wir stoßen an unsere Grenzen und benötigen einfach in sämtlichen Bereichen weitere Helfer, die uns entlasten. Wir haben einige Pläne und ehrgeizige Vorhaben für die Zukunft, um uns auch strukturell zu verbessern. Doch alleine können wir das alles nicht schaffen.“ Zu diesen Plänen zählt unter anderem die Installation eines Verwaltungsgremiums und Jugendvorstandes im Nachwuchsbereich sowie die Bereitstellung eines eigenen Budgets für die zweite Mannschaft, wozu in den kommenden Tagen weitere intensive Gespräche stattfinden werden. Lobenswert sei schon jetzt die sportliche Bilanz in der gesamten Frauen- und Mädchenabteilung, wie Abteilungsleiter Martin Temme zu Protokoll gab: „Die Abteilung hat eine sehr erfolgreiche Entwicklung genommen und aktuell stehen drei Mannschaften vor dem Aufstieg.“ Und auch in der männlichen Jugend zeigte sich Peter Ellefred mit der Gesamtsituation im sportlichen Bereich zufrieden: „Wir können von der U19 bis zur U15 Erfolge verbuchen und auch bei den jüngsten Jahrgängen ist unser Verein nach wie vor das Aushängeschild im Kreis.“
Somit blieb am Ende besonders eine ganz wichtige Botschaft: Wir brauchen neue Helfer. Gosda: „Die Gesamtsituation bei Rot Weiss Ahlen ist natürlich nicht goldig, aber wir stehen als Schulnote bei einer soliden Drei minus. Das Ziel ist es, in den kommenden Monaten auf eine Zwei plus zu kommen und wir werden weiterhin alles dafür tun, dass es in unserem Verein weiter läuft und stetig besser wird.“ #nurgemeinsam