Bis zum 10. Spieltag fand sich Michael Wiese stets auf der Ersatzbank wieder. Erst dann durfte er für 23 Minuten ran – sein erster Regionalligaeinsatz seit Mai 2013. Damals übrigens für Rot-Weiss Essen, unserem Gast am Freitag (19:30 Uhr) im Wersestadion. Michael hat an sich gearbeitet und Trainer Marco Antwerpen schließlich überzeugt. In der Rückrunde ist der junge Außenverteidiger Stammspieler im Ahlener Erfolgsteam. Vor dem Wiedersehen mit seinem Ex-Verein stand Michael Wiese uns 90 Sekunden lang Rede und Antwort:
Freitagabend, das Flutlicht geht an, Rot Weiss Ahlen empfängt Rot-Weiss Essen. Kann es für einen 21-Jährigen etwas Schöneres geben?
Auf dieses Spiel fiebert man schon lange hin. Endlich ist es soweit. Gegen Traditionsvereine wie Essen zu spielen ist natürlich etwas ganz besonderes für jeden jungen Spieler. Sie bringen viele Fans mit und die Atmosphäre im Wersestadion wird noch besser sein als ohnehin schon bei unseren Heimspielen. Auf dieses Spiel darf jeder, der Fußballfan ist, freuen.
Wäre es nicht auch der ideale Zeitpunkt für dein erstes Saisontor?
(lacht) Darüber würde ich mich sehr freuen, gerade gegen RWE. Irgendwann muss endlich mal der Knoten platzen, zumal ich zuletzt schon häufiger ganz dicht dran war. Aber irgendwie ist diese Saison bis jetzt noch der Wurm drin. Normalerweise bin ich nicht so ein Chancentod.
Von 2012 bis 2013 warst du bei RWE. Wie war das Jahr an der Hafenstraße?
Für Essen habe ich mein zweites A-Jugend Jahr gespielt. Wir haben dort in der Bundesliga früh den Klassenerhalt klar gemacht. Die gute Leistung wurde vom damaligen Trainer Waldemar Wrobel honoriert und er hat uns einige Male zum Training eingeladen. Zuletzt durfte ich dann auch noch zwei Regionalligaspiele absolvieren und was an der Hafenstraße abgeht weiß glaube ich jeder. Es war eine geile Erfahrung für mich.
Bei einem Sieg am Freitag wären wir zehn Punkte vor Essen. Könnt ihr als Spieler wirklich begreifen, welche Serie ihr da in den letzten Wochen hingelegt habt?
Die guten Leistungen sind ja nicht einfach so vom Himmel gefallen, sondern das haben wir uns durch diese knallharte Vorbereitung im Winter erarbeitet. Wir haben an den richtigen Stellschrauben gedreht. Den Erfolg für die Arbeit ernten wir jetzt. Und da ist noch lange nicht Schluss. Wir wollen weiter so erfolgreich spielen und so früh wie möglich den Klassenerhalt sicher machen. Am besten Freitag schon wieder mit dem nächsten Schritt und drei Punkten.
In der Hinrunde kamst du noch selten zum Einsatz. Seit der Winterpause zählst du zu den Stammspielern. Was ist in der Winterpause bei dir passiert?
Ich musste mich zu Beginn erstmal an die Regionalliga gewöhnen. Das ist schon ein anderes Tempo als in der Oberliga. Ich habe aber immer weiter im Training Gas gegeben und habe dann im Winter vom Trainer meine Chancen in den Testspielen erhalten und ich denke auch genutzt. Durch die Spiele hat man sich Sicherheit und Selbstvertrauen geholt. Aber in der aktuell funktionierenden Mannschaft fällt es einem auch einfach, gute Leistungen abzurufen.