“Der Volksmund sagt: Das Glück ist mit den Tüchtigen. Und weiß doch längst: Es ist nur mit den Glücklichen.” Tüchtig waren die Ahlener Spieler am Mittwochabend beim Heimspiel gegen den FC Wegberg-Beeck auf alle Fälle, aber das von Ahlens Trainer Björn Mehnert im Vorfeld so ersehnte Matchglück ist (noch) nicht auf der Seite der Wersestädter. Am Ende holt RW Ahlen nach fünf Niederlagen in der Liga in Folge aber durch das 2:2 (2:2) einen Punkt und gibt damit die “rote Laterne” vorerst an den VfB Homberg ab.
Am Anfang hatte es noch nicht einmal nach einem Unentschieden ausgesehen: Wegberg-Beeck hat die erste dicke Chance nach gerade einmal zwei Minuten. In der zwölften Minute bringt Andre Mandt die Gäste mit 1:0 in Führung. Eine Parade von Bernd Schipman in der 22. Minute verhindert (noch) das 2:0 für Wegberg-Beeck. Nur vier Minuten später gelingt dies aber Evangelos Skraparas per Kopfballtor. Entsetzen auf der Ahlener Seite. Wieder ein schneller Rückstand. Aber die Rot Weissen geben nicht auf. Neuzugang Jan Holldack verkürzt in der 29. Minute zum 1:2. Nur zwei Minuten später gleicht Luca Steinfeldt zum 2:2 aus. Die 100 Zuschauer im Wersestadion sind begeistert. Ahlen ist jetzt deutlich besser im Spiel und findet immer häufiger den Weg vor das gegnerische Tor – aber für einen weiteren Treffer reicht es trotz guter Chancen von Romario Wiesweg, Jan Holldack oder Luca Steinfeldt nicht. Stichwort Matchglück. “Zwischen der 40. und 75. Minute waren wir nah dran, ein Tor zu machen. Wir müssen das Glück einfach erzwingen. Am Ende ist es ein gerechtes Unentschieden”, konstatiert Björn Mehnert nach dem Spiel. Dem pflichtet Mohamed El Bouazzati bei: “Das war ein hart erkämpfter Punkt heute. Das war wichtig für uns. Darauf können wir aufbauen.”
Den Fehlstart seiner Mannschaft schiebt der Coach auf die 0:6-Pleite in Dortmund am Samstag: “Die anfängliche Verunsicherung war deutlich zu spüren, aber dann haben die Spieler Moral bewiesen. Nach einem 0:2 ist man normalerweise schon weg.” Dass Ahlen nach dem deutlichen Rückstand noch nicht “weg” war, daran hatte Jan Holldack großen Anteil. Der Mann des Spiels war an beiden Ahlener Toren beteiligt, das erste schoss er selbst, das zweite bereitete er vor. “Jan hat eine große fußballerische Qualität. Eigentlich wollten wir ihn noch nicht 90 Minuten bringen, aber wir konnten heute nicht auf ihn verzichten”, war Björn Mehnert nach der Partie voll des Lobes für den Ahlener Neuzugang. Und der gibt auch schon die Marschroute für Samstag vor: “Heute haben wir einen Punkt mitgenommen. Gegen Lippstadt muss dann der Dreier her. Dann sind wir wieder im Soll.” Sollte dies so passieren, wären zumindest alle glücklich in Ahlen. Denn das Glück ist mit den Glücklichen.