Rene Lindner ist seit vielen Jahren fest mit Rot Weiss Ahlen verwurzelt. Kein anderer Akteur im Team hat so oft das Trikot mit dem RWA-Emblem getragen wie der 27-Jährige. Nun ist “Hotte” mit seinem Verein als Kapitän in die Regionalliga aufgestiegen, wo er ab September angreifen und den Klassenerhalt schaffen will. Wir sprachen mit ihm über die aktuelle Vorbereitung unserer Mannschaft und die bevorstehende Mission in der Regionalliga West:
Rene, zunächst einmal die Frage: Wie geht es dir nach rund vier Monaten ohne Pflichtspiel?
„Mir geht’s gut. Ich bin, wie die meisten anderen auch, einfach nur froh, dass wir nach dieser schwierigen Zeit zumindest wieder auf dem Trainingsplatz stehen dürfen. Dennoch ist es eine komische Zeit, so viele Monate ohne Pflichtspiel.“
Die Mannschaft ist seit einigen Tagen in der Vorbereitung. Worauf lag bisher der Fokus und wie zufrieden bist du im Zwischenfazit mit dem Team?
„Bisher lag der Fokus vor allem auf dem Ball. Das klingt banal aber wir mussten uns nach so langer Zeit erstmal wieder an unser Spielgerät gewöhnen und haben entsprechend viele Übungen aktiv mit dem Ball gestaltet und viele Spielformen gehabt. An den Grundlagen, wie unsere Ausdauer, hat jeder von uns in der Vergangenheit auch individuell gearbeitet. Da sehe ich also nicht das Problem. Trotzdem finde ich es gut und wichtig, dass wir bereits so früh in die Vorbereitung gestartet sind. Das kann am Ende in einer intensiven Saison zum Vorteil für uns werden und bisher ziehen alle super mit und sind hoch motiviert.“
Wie bewertest du nach den ersten Tagen die Zusammenarbeit mit dem neuen Trainerteam?
„Björn Mehnert und Salvatore Gambino haben uns direkt verdeutlicht wie der Plan ist und wie unser Spiel in der Zukunft aussehen soll. Es gibt klare Strukturen, es wird sehr viel auf Details geachtet und trotzdem herrscht ein sehr offener Umgang. Die Trainer kommunizieren sehr viel mit den Spielern und sind auch für uns immer ansprechbar, so dass von Beginn an eine Atmosphäre herrschte, die sowohl locker aber auch sehr fokussiert ist. Also so, wie man sich das als Spieler wünscht.“
Wir haben in dieser Saison wieder eine extrem junge Mannschaft, auch mit einigen Jungs aus unserer A-Jugend: Was beinhaltet die Rolle als Führungsspieler für dich, gerade im Umgang mit den jungen Spielern?
„Wir haben ein junges Team aber trotzdem genügend Spieler mit sehr viel Erfahrung, gerade auch in der Regionalliga. Das wird vor allem für die jüngeren Spieler wichtig sein. Es ist ein gewaltiger Unterschied ob man von der A-Jugend in die Oberliga oder eben in die Regionalliga kommt, da hier Konkurrenten auf Profiniveau arbeiten. Für mich und die anderen Führungsspieler im Team ist es gerade bei unseren Mitspielern aus der U19 wichtig, dass wir es den Jungs so leicht wie möglich machen und immer ein offenes Ohr haben. Gleichzeitig gibt es aber auch gewisse Erwartungen an die Jungs, dass sie nicht nur die Anweisungen und Tipps des Trainerteams umsetzen, sondern auch versuchen auf die Spieler mit Erfahrung zu hören. Das hat mir damals, als ich aus der Jugend in die erste Mannschaft kam, sehr geholfen und diese Ratschläge kann ich mittlerweile selbst an die jungen Spieler weitergeben. Ich traue jedem der Jungs den Schritt Regionalliga zu. Die Qualität dafür ist vorhanden, dennoch müssen sie geduldig bleiben und hart an sich arbeiten und dabei versuchen wir ihnen zu helfen.“
In der neuen Saison warten 40 Spieltage und 20 Gegner auf uns. Dazu kommen noch mögliche Pokalspiele. Wie bewertest du dieses Programm, dass da bevorsteht?
„Wir haben in den letzten Monaten sehr hart für die Regionalliga gearbeitet und viel für dieses Ziel investiert. Daher werden wir jedes Spiel in dieser geilen Liga genießen. Natürlich ist das ein anspruchsvolles Programm und in dieser Form Neuland für uns alle, doch auf der anderen Seite sind Pflichtspiele immer schöner als Trainingseinheiten. Sofern wir vom Verletzungspech verschont bleiben sehe ich keine all zu großen Probleme für uns bei diesem engen Terminplan.“
Worauf freust du dich ganz besonders in der Regionalliga?
„Es gibt genügend klangvolle Namen in der Liga, auf die sich jeder freut. Wie gesagt, ich will einfach jedes einzelne Spiel genießen und alles raushauen, egal wie der Gegner heißt. Am allermeisten freue ich mich aber darauf, wenn es in der Zukunft hoffentlich wieder möglich ist, dass es keine Obergrenze an Zuschauern gibt, sondern möglichst viele unserer Fans ins Stadion kommen dürfen und wieder diese besondere Atmosphäre herrscht, wenn das Flutlicht angeht und wir Mannschaften wie Aachen, Essen oder Dortmund gegenüberstehen und ganz besonders freuen wir uns natürlich auf das Nachbarschaftsduell gegen Münster.“