Im Heimspiel gegen Sprockhövel wird Justin Perschmann der Ball aus wenigen Zentimetern Entfernung an den angelegten Arm geschossen. Ein falscher Elfmeterpfiff gegen Ahlen besiegelt die 0:1-Niederlage. Das war vor wenigen Wochen. Diesmal waren es gleich zwei fragwürdige Pfiffe, die das Dilemma gegen Holzwickede perfekt machten. 3:3 trennte sich unsere Mannschaft vom Aufsteiger Holzwickeder SC. Ein rekordverdächtig hoher Heimsieg hätte es werden können, wäre die Ahlener Offensive nicht dermaßen fahrlässig mit den Torchancen umgegangen. Es war Einbahnstraßenfußball, den die Zuschauer im Dauerregen sahen. Eine Mehrzahl an Chancen und die klare Spielkontrolle nutzten einer dominanten RWA-Elf jedoch nichts, denn erst scheiterten die Offensivspieler reihenweise beim Torabschluss und dann schlichen sich in der Defensive wieder bekannte Fehler ein. Schiedsrichter Timo Gansloweits Entscheidung war dann nur noch das unrühmliche i-Tüpfelchen, als er in der 93. Minute den Gästen einen Elfmeter zusprach, der nach Ansicht der Videobilder keiner war.
Bereits in der zweiten Minute zeigte Gansloweit erstmals auf den Punkt. Perschmann soll seinen Gegenspieler regelwidrig zu Fall gebracht haben und schon nach drei Minuten lag Rot Weiss mit 0:1 im Rückstand, da Nils Hoppe dankend annahm. Es folgte ein zweiter gefährlicher Abschluss der Gäste, doch danach lange Zeit nichts, was Holzwickede offensiv anbot. Die Mannschaft von Angelo Daut übernahm die Kontrolle und ließ Angriff auf Angriff in Richtung Holzwickeder Tor rollen. Ob Außennetz oder Querlatte, immer schienen die entscheidenden Zentimeter zu fehlen. Kurz zu Beginn des zweiten Durchgangs folgte der zweite Elfmeterpfiff, diesmal zugunsten von RWA und diesmal unstrittig, doch Sebastian Mützel, der zuvor gefoult wurde, schoss den Elfmeter viel zu schwach und scheiterte an Keeper Beinsen (49.).
Mützel, Fuhsy, Kara, Yilmaz. Weitere Torchancen blieben ungenutzt, ehe Martin Fuhsy von einem Torwartpatzer profitierte und das überfällige 1:1 erzielte (72.). Wenig später traf Fuhsy erneut, diesmal nach Perschmanns Vorlage und das Spiel hatte nach 80 Minuten endlich ein Ergebnis, das dem Spielverlauf entsprach. Doch wie so oft wurden individuelle Fehler in der Defensive Ahlen zum Verhängnis. Diesmal ließ Bernd Schipmann einen haltbaren Schuss von Mischa Mihajlovic passieren (85.). Das Happy End schien dennoch perfekt, da André Witt in der Nachspielzeit sehenswert zum 3:2 traf (91.). Doch aus dem hoch verdienten Heimerfolg wurde bekanntlich nichts, denn nach einem Luftzweikampf, der nach Sichtung der Videoaufnahmen vermutlich knapp vor der Strafraumlinie stattfand, erkannte der Referee ein elfmeterwürdiges Foul von Grodowski und zeigte auf den Punkt. Torwart Kevin Beinsen eilte nach vorne, traf zum 3:3 und ließ alle Ahlener fassungslos zurück.
„Wir hatten viel Glück. Heute war der Fußballgott auf unserer Seite“, hätte es niemand treffender sagen können als Gästetrainer Axel Schmeing auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Doch das Fußball nicht immer gerecht ist, wissen wir in dieser noch jungen Saison bereits zur Genüge. Weiter geht es für unsere Jungs in Gütersloh. Dort sind wir am nächsten Sonntag (15 Uhr) zu Gast. #nurgemeinsam
Rot Weiss Ahlen: Schipmann – Rios (46. Yilmaz), Grodowski, Lindner, Perschmann – Nieddu, Fiore – Mützel, Kara (80. Witt), Onucka – Fuhsy (90. Özgür)
Holzwickeder SC: Beinsen – Mihajlovic (90. Alokla), Heinrichs, Hoppe, Müller – Uzun (60. Mushaba), Gohr, Duwe, Hanemann – Berghorst, Hahne (62. Rosowski)
Tore: 0:1 Hoppe (4., Foulelfmeter), 1:1 Fuhsy (72.), 2:1 Fuhsy (80.), 2:2 Mihajlovic (85.), 3:2 Witt (91.), 3:3 Beinsen (93., Foulelfmeter)
Gelbe Karten: Rios, Perschmann / Hanemann, Gohr
Zuschauer: 342
Schiedsrichter: Timo Gansloweit